Montag, 23. Januar 2012

Wie man sich unbeliebt macht.....

Wer hat es noch nicht erlebt, dass mitten in der Oper oder Konzert auf einmal eine blecherne Melodie den Musikgenuss störte oder sogar zerstörte? Doch was den Konzertbesuchern Mitte Januar im New Yorker Lincoln Center wiederfahren ist, darf wohl ohne Untertreibung als Handy-Super-Gau bezeichnet werden: der Dirigent der New Yorker Philharmonikern, Alan Gilbert, fühlte sich von einem nicht enden wollenden Klingeln so gestört, dass er zunächst „nur“ den Kopf Richtung Publikum drehte, doch nachdem der Klingelton namens Marimba einfach nicht aufhören wollte, unterbrach er Mahlers Neue. Im Publikum zeigten bereits einige Zuschauer auf zwei Herrschaften in der ersten Reihe, doch jene taten als wenn sie von nix wüssten. Erst ein unmissverständlicher Blickwechsel zwischen Dirigent und Störer bewirkte, dass dieser schließlich doch in seine Innentasche griff und das Trauerspiel beendete. Alan Gilbert fragte nun, ob das Handy nun leise sei und der Mann antworte nur mit einem stummen Nicken. Es folgten einige wütende Rufe aus dem Publikum: es wurden sogar 1000 Dollar Strafe für den Störer gefordert. Dann setzen die Philharmoniker ihr Konzert fort......


Quellen:
NZZ: Sphinx: Der Albtraum aller Konzertbesucher.http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/der_albtraum_aller_konzertbesucher_1.14299812.html  (abgerufen am 22. Januar 2012).

14 Kommentare:

  1. Hallo Sarah-Maria
    ja sowas ist ärgerlich.
    Wir haben in Zürich einen Dirigenten der ist
    bekannt dafür, dass er die Sündigen gnadenlos hinausbefördert.
    Liebe Grüsse maggy

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    1. Ehrlich?! :D Na, dass nenn' ich mal konsequent! Manche Leute brauchen bestimmt diesen Lernprozess.... ;)

      Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Dirigent ein Stück deswegen unterbrochen hat. Obwohl vermutlich in ca. 20% aller Vorstellungen, in denen ich bin, irgendwas klingelt oder bimmelt. Selbst in den heiligen Hallen von Bayreuth habe ich mal im Siegfried den Walkürenritt vernommen - und mehr als ein genervtes Räuspern vom Sitznachbarn gab es nicht. ;)

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  2. Das Video ist hervorragend.
    Merci und Gruß

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  3. ha ha das Video ist ja super!
    Ich finde dieses Handyklingeln auch furchtbar nervig und kann es verstehen, dass einige in solchen Situationen wenigstens Geldstrafen verlangen.
    Liebe Grüße!

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  4. Ich hatte es entweder in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gehört, dass man Mahler unterbrochen hat wegen eines Handys.
    Die Person sollte fortan Hausverbot in allen Konzerthäusern bekommen.
    Wir haben in Münster mal folgendes erlebt ;-)
    Der Dirigent kommt, betritt den Dirigentenpodest, es wird still im Theater, er hebt die Hände --- und --- ein Handy klingelt.
    Der Maestro senkt die Hände dreht sich um und verneigt sich!!
    Es gab einen Riesenapplaus, danach konnte dann in gewohnter Weise gespielt werden.

    Wenn mir das passiert wäre, ich hätte bis zum Ende des Konzertes einen roten Kopf gehabt, boh, wäre mir das peinlich gewesen.

    LG
    Agnes

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    1. Haha^^ - na, der hat's mit Humor genommen. Aber es war ja auch, sozusagen, gerade noch rechtzeitig VOR Beginn der Oper. ;)

      Ich kontrolliere mein Handy immer x-1000 Mal vor der Oper, ob es auch wirklich, wirklich auf stumm gestellt ist, denn mir wäre es auch mega-peinlich, wenn meins mitten in der Vorstellung mit voller Dröhnung loslegen würde.....

      Ich hab's aber auch schon mal erlebt, dass ein Handy zu klingeln begann und mein Sitznachbar mich angeraunt hat, was für eine Unverschämtheit das sei und dass ich das Ding sofort ausstellen soll.... Hat ein bisserl gedauert, bis der werte Herr gemerkt hat, dass es sein Handy war, was da vor sich hinklingelte.....

      Na ja. Am Ende könnte so was jedem passieren. Daher sind Geldstrafen oder Hausverbot wohl ein bisschen viel des Guten. Aber wenn's passiert, sollte man zumindest schnell handeln und nicht versuchen das Ganze auszusitzen und so zu tun, als wenn man damit nix zu tun hat.

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    2. Ich nehme mein Handy nie mit ins Theater, aus lauter Angst, dass ich vergessen könnte es auszustellen.

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  5. @Walter und Nordschatten: den Clip habe ich vor einiger Zeit mal bei irgendwem auf Facebook gesehen und als ich die Handy-Geschichte las, fiel er mir sofort wieder ein.... So hätten die Philharmoniker natürlich auch auf die Störung reagieren können. ;)

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  6. Der ein oder andre mag die Frage befremdlich halten, trotzdem möchte ich sie stellen: ist dergleichen noch nie einem Dirigenten selbst passiert?

    Ich selber mache Veranstaltungen im Literaturbetrieb, wir bitten die Leute vor jeder Lesung, die Handys auszuschalten, trotzdem passiert es immer wieder ... fast bei jeder zweiten Lesung, die diversen Vorleser haben mittlerweile ihre Standardkommentare parat ... ja, man muß es wohl oder übel zum Teil der Veranstalltung machen - aber wie hier im Video, das ist natürlich genial
    Gruß

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    1. Also, ich würde eher vermuten, dass die Dirigenten ihre Handys in der Garderobe lassen. Aber wer weiß, vielleicht klingelt's ja irgendwann auch mal vom Dirigentenpult ins Publikum.... ;)

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  7. Dieser Typ soll sich erst kurz zuvor ein iPhone gekauft und dieses vor dem Konzert auch ausgeschaltet haben. Allerdings wusste er nicht, dass er damit den Preset Alarm nicht auch deaktiverte(ó_ò) Als das Ding losging, war er sich deshalb zunächst längere Zeit nicht bewusst, dass es sich um sein Gerät handelte(ò_ó) Er sollte dringend zum HNO gehen.

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    1. Oh ja, das stimmt! Der Wecker klingelt im iPhone, auch wenn man's auf leise gestellt hat.... Aber das machen so gut wie alle anderen Handys auch - daher kann man das schon wissen.... Und mir stellt sich da ehrlich gesagt auch die Frage, warum sich jemand ein neues iPhone besorgt und dann als erstes den Wecker auf eine Zeit stellt, in der man mitten in einem Konzert ist.... ;)

      Klingt für mich eher wie eine Ausrede von dem werten Herren. ;)

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  8. Da Handys selbst im ausgeschalteten Zustand mitunter klingeln können, und man nie weiß, ob alles richtig eingestellt ist, lasse ich beim Opernbesuch mein Handy entweder zuhause oder gebe es mit der Garderobe ab.

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    1. Das ist natürlich die beste Lösung! :) So verfahren ich auch mit 50% meiner Handys (ich schlepp' nämlich die meiste Zeit zwei mit mir rum). Aber mein Privates nehme ich dann doch immer mit in die Oper. Schon allein deswegen, um in den Pausen ggf. einige Informationen zu den Künstlern googeln zu können oder im Libretto nochmal was nachlesen zu können, etc.

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