Sonntag, 13. März 2011

Bachs Leidenschaft

©Sarah-Maria
Johann Sebastian Bach war dem Kaffee durch und durch verfallen. Allerdings war der aromatische Wachmacher damals noch sehr teuer und man trank Kaffee nicht wie heute üblich gleich literweise zu Hause und to-go, sondern fast ausschließlich in einem Kaffeehaus. Bach ging daher mehrmals in der Woche in das vornehme Zimmermannsche Kaffeehaus in der Leipziger Katharinenstraße. Dort wurde seine „Kaffeekantate“ 1732 (wie man vermutet) auch uraufgeführt.

Die Tatsache, dass seine Kantaten sich in der Regel der Gottes-Huldigung widmeten und wenn dies ausnahmsweise mal nicht der Fall war zumindest der Obrigkeit, lässt vermuten, wie heiß er auf das Gesöff war….

Der Kantaten-Text stammt übrigens von Bachs Stamm-Dichter Picander (Ein Pseudonym. Sein richtiger Name war Christian Friedrich Henrici) und spielt ein kleines Drama nach: Ein Vater namens Herr Schlendrian will seiner Tochter, Liesgen, das Kaffeetrinken verbieten. Doch die bleibt stur. Erst als der Vater seinem Töchterlein verspricht, dass sie als Gegenleistung für den Verzicht heiraten darf, willigt sie ein - verbreitet aber heimlich die Botschaft, dass sie nur einen Mann heiraten wird, der ihr nicht in ihre Trinkgewohnheiten reinquatscht:

Ei! wie schmeckt der Coffee süße,
Lieblicher als tausend Küsse,
Milder als Muskatenwein.
Coffee, Coffee muss ich haben,
Und wenn jemand mich will laben,
Ach, so schenkt mir Coffee ein!